Israel und die besetzten Gebiete: Spitäler laufen Gefahr, ohne Strom zu Leichenhäusern zu werden; Geiseln müssen unverzüglich freigelassen werden

Erklärung von Fabrizio Carboni, Regionaldirektor Naher und Mittlerer Osten für das Internationale Komitee vom Roten Kreuz
News release 12. Oktober 2023 Israel und die besetzten Gebiete

Genf (IKRK) – Das menschliche Elend, das diese Eskalation ausgelöst hat, ist horrend, und ich rufe alle Seiten auf, das Leiden der Zivilbevölkerung zu verringern.

Gaza ohne Strom bedeutet Spitäler ohne Strom: Dies gefährdet das Leben von Neugeborenen in Brutkästen und älteren Patientinnen und Patienten mit künstlicher Sauerstoffzufuhr. Dialysebehandlungen werden unterbrochen, Röntgenuntersuchungen sind nicht mehr möglich. Ohne Strom besteht die Gefahr, dass die Spitäler zu Leichenhäusern werden.

Für die Familien in Gaza ist es bereits heute schwer, sauberes Trinkwasser zu erhalten. Kein Vater und keine Mutter möchte gezwungen sein, dem durstigen Kind schmutziges Wasser zu trinken geben zu müssen.

Währenddessen machen sich israelische Familien riesige Sorgen um ihre Liebsten in Geiselhaft. Geiselnahmen sind nach dem humanitären Völkerrecht verboten, und alle Geiseln müssen unverzüglich freigelassen werden.

Im Rahmen unserer Bemühungen hierzu sind wir aktuell in Kontakt mit der Hamas und mit Vertretern der israelischen Behörden. Als neutraler Vermittler stehen wir zur Verfügung, um humanitäre Besuche durchzuführen, die Kommunikation zwischen den Geiseln und ihren Angehörigen zu ermöglichen und eine allfällige Freilassung zu organisieren.

Über das IKRK

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ist eine neutrale, unparteiische und unabhängige Organisation mit einem ausschliesslich humanitären Auftrag, der in den Genfer Abkommen von 1949 verankert ist. Es hilft Menschen auf der ganzen Welt, die von bewaffneten Konflikten und anderen Formen von Gewalt betroffen sind, und es bemüht sich nach Kräften, ihr Leben und ihre Würde zu schützen und ihre Leiden zu lindern. Dies geschieht häufig an der Seite seiner Rotkreuz- und Rothalbmondpartner.

Für Asukünfte:

Jessica Moussan, ICRC Dubai, jmoussan@icrc.org, +971 504 254 091

Imene Trabelsi, ICRC Beirut, itrabelsi@icrc.org, +961 313 83 53