Medienmitteilung

Kenia: Rotes Kreuz im Einsatz gegen die Ausbreitung von COVID-19 in Gefängnissen

Nairobi (Kenianisches Rotes Kreuz/IKRK) – Das Kenianische Rote Kreuz und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) arbeiten gemeinsam mit der kenianischen Gefängnisverwaltung daran, die Strafanstalten im ganzen Land vor der Bedrohung des Coronavirus (COVID-19) zu schützen. Dazu werden zum Beispiel in den Gefängnissen des ganzen Landes 60 000 Stück Seife verteilt.

„Wir befinden uns derzeit in einer entscheidenden Phase der Virusbekämpfung, denn die Zahl der Infizierten steigt weiter an. Das Kenianische Rote Kreuz hat seine Tätigkeit intensiviert, insbesondere im Hinblick auf die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und auf einen verbesserten Zugang zu Händewaschanlagen. Wir wissen alle, dass die Menschen in den Gefängnissen zu denjenigen gehören, die am stärksten gefährdet sind", erklärt Dr. Asha Mohammed, Generalsekretär der Kenianischen Rotkreuzgesellschaft. „Wir müssen sicherstellen, dass bei der Bekämpfung von COVID-19 niemand aussen vor bleibt."

48 Justizvollzugsanstalten für Männer, Frauen und Jugendliche werden entsprechend unterstützt. Die Hilfe umfasst die Einrichtung von Händewaschanlagen, die Bereitstellung von Seife und Händedesinfektionsmittel sowie die Aufklärung der Insassen über die Art und Weise, wie sich das Coronavirus überträgt. Auch das Gefängnispersonal wird geschult: Die Mitarbeitenden lernen, wie die Virusübertragung verhindert werden kann, welche Symptome Erkrankte aufweisen und wie sie reagieren müssen, wenn jemand an COVID-19 erkrankt.

„Das Coronavirus kennt keine Grenzen. Wenn es die Mauern eines Gefängnisses überwindet, könnte dies katastrophale Folgen haben. Ein physisches Abstandhalten ist dort unmöglich. Deshalb tun wir alles in unserer Macht Stehende, um einen Ausbruch zu verhindern, und gleichzeitig arbeiten wir mit den Behörden daran, welche Massnahmen getroffen werden müssen, falls die Krankheit doch auftritt", erklärt Olivier Dubois, Leiter der IKRK-Delegation in Kenia.

Das IKRK erstellt zudem gemeinsam mit der medizinischen Abteilung der kenianischen Gefängnisverwaltung derzeit medizinische Protokolle für den Umgang mit COVID-19 in Gefängnissen. Diese umfassen Massnahmen zur Infektionsprävention am Eingang der Anstalten, darunter Händewaschen und Messen der Körpertemperatur, aber auch entsprechende Vorgehensweisen, wenn ein Insasse erkrankt und ins Spital gebracht werden muss.

„Weltweit sind die Auswirkungen des Virus noch nicht vollständig erkennbar. Unsere Verwaltung ergreift jedoch bereits heute überall wirksame Massnahmen, um die Ausbreitung zu bekämpfen. Ich kann Ihnen versichern, dass wir eine mögliche Ausbreitung der Pandemie in unseren Justizvollzugsanstalten landesweit äusserst aktiv beurteilen und zu verhindern suchen. Einige der eingeleiteten Massnahmen erschweren uns zwar manchmal das Leben, aber Sie können sicher sein, dass sie darauf abzielen, eine wirksame Eindämmung des Virus zu gewährleisten. Es ist für uns ermutigend, dass sich alle unsere Strafanstalten an die von uns mit der wertvollen Unterstützung der Regierung und der Hilfe des IKRK und des Kenianischen Roten Kreuzes eingeführten Massnahmen halten. Wir rufen weiterhin alle Insassen, Mitarbeitenden und ihre Angehörigen auf, die Lage ernst zu nehmen und die Anweisungen zu befolgen, denn diese haben ausnahmslos zum Ziel, die Ausbreitung der Pandemie einzudämmen", erläutert Wycliffe Ogallo, Generalkommissar der kenianischen Gefängnisverwaltung.

Aufgrund des Virus sind Besuche von Angehörigen derzeit nicht erlaubt. Das Kenianische Rote Kreuz plant deshalb, den Gefängnissen zusätzliche Telefone zu spenden, damit die Kapazitäten der Telefondienste für die Insassen erhöht und diese so besser mit ihren Familien in Kontakt bleiben können. Die Unterstützung der Gefängnisse ist Teil der umfassenden Anstrengungen des Kenianischen Roten Kreuzes zur Bekämpfung des Coronavirus in ganz Kenia. In diesem Zusammenhang wurden ausserdem über 250 000 Händewascheinrichtungen an öffentlichen Orten wie etwa auf Märkten eingerichtet sowie eine rund um die Uhr besetzte Beratungshotline (Nummer: 1199) und ein Kontakt-Tracing für alle, die in engem Kontakt mit einer positiv auf das Virus getesteten Person gestanden haben.

Kontakt für weitere Informationen:

Kenianisches Rotes Kreuz
Peter Abawo, KRCS, +254 711 590 911

IKRK
Anne Kilimo, ICRC Nairobi, +254 722 202 039
Crystal Wells, ICRC Nairobi, +254 716 897 265