Medienmitteilung

Nigeria: Nothilfe für 22 000 Vertriebene nach Gewalt im Bundesstaat Plateau

Abuja: Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) kümmert sich in enger Zusammenarbeit mit der Nigerianischen Rotkreuzgesellschaft um die dringendsten Bedürfnisse von mehr als 22 000 Menschen, die infolge der jüngsten Welle bewaffneter Gewalt in den Distrikten Barkin Ladi, Riyom und Jos-Süd im Bundesstaat Plateau aus ihrem Zuhause vertrieben wurden.

Nach dem neuen Ausbruch von Waffengewalt im Juni 2018 flüchteten zehntausende Menschen. Hunderte wurden getötet und verletzt, einige Gegenden verwüstet. Die meisten der Vertriebenen sind Frauen, Kinder und ältere Menschen. Sie halten sich derzeit in überfüllten und improvisierten Lagern auf und hatten bei ihrer Ankunft nichts oder nur gerade so viel dabei, wie sie tragen konnten. Einige kamen bei örtlichen Familien unter, obwohl diese selbst mit knappen Ressourcen ums Überleben kämpfen müssen.

„In den nächsten Tagen werden wir Lebensmittel, Schlafmöglichkeiten, Kleidung und Küchen- und Hygieneartikel an die vertriebenen Familien und die verletzlichen Menschen in den lokalen Gemeinschaften verteilen. Unsere Priorität gilt dabei Frauen, Menschen mit Behinderungen und Haushalten, die von Kindern geführt werden", erklärte Lene Groenkjaer, IKRK-Delegierte und Verantwortliche für die IKRK-Programme im Bundesstaat Plateau.

„Alle vom Roten Kreuz bereitgestellten Hilfsgüter werden direkt und kostenlos an die Betroffenen verteilt, ohne Unterscheidung nach Religion, Stamm oder politischer Zugehörigkeit", fügte Groenkjaer hinzu.

Jeder Haushalt wird nach einem sorgfältigen Verfahren beurteilt und für die Hilfe registriert. In Absprache mit den betroffenen Gemeinschaften wurde entschieden, dass das IKRK Reis, Bohnen, Gewürze und Nahrungsergänzungsmittel für einen Monat bereitstellen würde. Die Menschen erhalten ausserdem Decken, Moskitonetze, Matten, Abdeckplanen, Küchenartikel-Sets und Kleidung. Dadurch sollen ihre gegenwärtigen Lebensbedingungen verbessert werden. Gleichzeitig arbeitet das IKRK daran, die Sanitärversorgung und die Hygienebedingungen zu verbessern, indem es Seife verteilt und Händewaschanlagen sowie Latrinen einrichtet.

Das IKRK leistet seit 30 Jahren humanitäre Unterstützung in Nigeria. Gegenwärtig arbeitet es eng mit dem Nigerianischen Roten Kreuz zusammen, um die Hilfe zu organisieren und die Resilienz der von bewaffnetem Konflikt oder Gewalt betroffenen Menschen im Nordosten, im nördlichen Teil von Zentralnigeria sowie im Süden des Landes zu stärken.

Kontakt für weitere Informationen:
Aleksandra Matijevic Mosimann, ICRC Abuja,
tel: +234 700 5000 4000 oder +234 703 595 41 68