Medienmitteilung

Ukraine: Zivilisten verlassen Asow-Stahlwerk über sichere Fluchtkorridore

Genf (IKRK) – Mehrere Dutzend Zivilisten haben das Asow-Stahlwerk in Mariupol im Rahmen eines fünftägigen, vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), den Konfliktparteien und den Vereinten Nationen koordinierten Einsatzes über sichere Fluchtkorridore verlassen.

Zu dem von IKRK- und UN-Teams begleiteten Bus- und Krankenwagenkonvoi gesellten sich entlang der Strecke Familien und andere Personen in Privatfahrzeugen hinzu. Über 100 Personen, darunter auch Verwundete, erreichten am Dienstag Saporischschja. Andere Personen verliessen das Stahlwerk in andere Richtungen; diese zivilen Bewegungen wurden vom IKRK weder organisiert noch begleitet.

„Im Rahmen dieses komplexen Einsatzes konnten Zivilisten das Asow-Stahlwerk und die Gegend um Mariupol verlassen, obwohl wir gehofft hatten, noch mehr Menschen diese Möglichkeit zu geben", sagte Pascal Hundt, Delegationsleiter des IKRK in der Ukraine. „Ähnliche Vereinbarungen zwischen den Konfliktparteien sind dringend erforderlich, um das immense Leid der Menschen, die den feindlichen Handlungen ausgeliefert sind, zu lindern."


Damit dieser Einsatz erfolgreich ist, hilft das IKRK den Konfliktparteien, konkrete Standorte zu identifizieren, auf die sie sich schliesslich untereinander einigen konnten. Zu den detaillierten Vereinbarungen gehören Zeit, Ort, Evakuationsrouten und andere logistische Einzelheiten sowie eine Übersicht dazu, wer auf freiwilliger Basis evakuiert werden kann.

Als neutraler und unparteilicher humanitärer Vermittler fördert das IKRK seit Ende Februar den intensiven vertraulichen Dialog zwischen den Konfliktparteien über sichere Fluchtkorridore für die Zivilbevölkerung.

„Es ist eine enorme Erleichterung, dass einige seit Wochen leidenden Zivilisten jetzt gerettet ist", erklärte IKRK-Präsident Peter Maurer. „Aber das IKRK vergisst auch die Menschen nicht, die noch dort sind oder sich in anderen Gebieten, in denen gekämpft wird, aufhalten bzw. einen dringenden Bedarf an humanitären Hilfsgütern haben – ganz egal wo. Wir werden alles dafür tun, diese Menschen zu erreichen."

Anmerkung für Redakteure:
1. Das IKRK wurde 1863 gegründet und ist weltweit tätig. Es hilft Menschen, die von Konflikten und bewaffneter Gewalt betroffen sind und fördert die Einhaltung der Gesetze zum Schutz von Kriegsopfern. Das IKRK ist eine neutrale, unabhängige und unparteiliche Organisation, deren Mandat auf den Genfer Abkommen von 1949 beruht. Sein Sitz ist in Genf in der Schweiz und es ist in über 100 Ländern tätig.

2. Das IKRK ist seit 2014 mit einem Team von über 600 Mitarbeitenden in der Ukraine tätig. Es arbeitet eng mit der Ukrainischen Rotkreuzgesellschaft und seinen Partnern in der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung zusammen, um auf die umfassenden und immer weiter steigenden humanitären Bedürfnisse in der Ukraine zu reagieren.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:

Oleksandr Vlasenko (Ukrainisch), IKRK Kiew ovlasenko@icrc.org, +380503484743,
Mirella Hodeib (Arabisch, Englisch, Französisch), IKRK Kiew mhodeib@icrc.org, + 380 952628422
Galina Balzamova (Russisch, Englisch) IKRK Moskau gbalzamova@icrc.org +7 903 545 35 34
Florian Seriex (Französisch, Englisch), IKRK Genf fseriex@icrc.org, +41 79 574 06 36
Ewan Watson (Französisch, Englisch), IKRK Genf ewatson@icrc.org, +41 22 730 34 43
Matthew Morris (Englisch), IKRK London mmorris@icrc.org, +44 7753 809471
Frédéric Joli (Französisch), IKRK Paris fjoli@icrc.org, +33 6 20 49 46 30
Elizabeth Shaw (Englisch), IKRK Washington DC eshaw@icrc.org, +1 202 361 1566
Shuangfeng Zhang (Mandarin), IKRK Beijng, szhang@icrc.org, + 86 13810035522