Was sind die Genfer Abkommen und ihre Zusatzprotokolle?
Die Genfer Abkommen – eine der grössten Errungenschaften der Menschheit des letzten Jahrhunderts – konnten am 12. August 2019 ihr 70-jähriges Bestehen feiern. Es war eine Gelegenheit, alle Leben zu feiern, zu deren Rettung die Abkommen beigetragen haben, festzulegen, was weiter getan werden muss, und die Welt daran zu erinnern, wie wichtig es ist, Menschen vor den Grauen des Kriegs zu schützen.
Die Genfer Abkommen und ihre Zusatzprotokolle sind das Kernstück des humanitären Völkerrechts, jenes Teils des Völkerrechts, der die Austragung bewaffneter Konflikte regelt und ihre Auswirkungen zu begrenzen sucht. Sie schützen insbesondere Menschen, die nicht an den Feindseligkeiten teilnehmen, darunter Zivilpersonen, Gesundheitspersonal sowie Helferinnen und Helfer, oder nicht mehr teilnehmen können, so etwa verwundete, kranke und schiffbrüchige Soldaten sowie Kriegsgefangene. Die Abkommen und ihre Protokolle fordern Massnahmen, die Verstösse verhindern oder ihr Ende bewirken sollen. Sie enthalten strenge Vorschriften für den Umgang mit „schweren Verstössen". Die für schwere Verstösse Verantwortlichen sind ungeachtet ihrer Staatsangehörigkeit zu verfolgen, vor Gericht zu stellen oder auszuliefern.