Unsere Grundsätze
Im Zuge von bewaffneten Konflikten, Gewalt und Naturkatastrophen können Menschen von ihren Familien getrennt werden, verschwinden oder sterben. Insbesondere bei Gefangenschaft, Vertreibung und Migration können sie auch Opfer von Misshandlungen und sexueller Gewalt werden. Gerichtsmedizinische und forensische Einrichtungen spielen im Zusammenhang mit diesen humanitären Problemen eine entscheidende Rolle. Humanitäre Forensik ist die Anwendung forensischer Wissenschaft und von Ermittlungsgrundsätzen auf die humanitäre Arbeit.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ist die einzige Organisation, die forensische Wissenschaft ausschliesslich für humanitäre Zwecke einsetzt.
Respektvoller Umgang mit Verstorbenen
Wenn Menschen unter den genannten Umständen sterben, muss respektvoll mit ihren Leichnamen umgegangen werden und die sterblichen Überreste von Unbekannten müssen identifiziert werden. Im Zusammenhang mit der Aufklärung des Schicksals und des Verbleibs von Vermissten müssen bei der Suche und der Identifizierung wichtige forensische Grundsätze und Standards eingehalten werden. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass die Menschlichkeit der Verstorbenen respektiert und verhindert wird, dass sie spurlos verschwinden. Zudem erhalten Angehörige, die unvorstellbares emotionales Leid ertragen müssen, Antworten.
Verbesserung der Verfahren vor Ort
Gerichtsmedizinische Systeme und forensische Einrichtungen spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, dass der Staat humanitäre Aufgaben, wie die Suche nach vermissten Personen, der Umgang mit Verstorbenen und die angemessene Information von Angehörigen, wahrnimmt. Wir unterstützen die nationalen gerichtsmedizinischen Systeme bei der Ausarbeitung von Massnahmen und Bestimmungen, der Umsetzung von bewährten forensischen Vorgehensweisen und der Verbesserung der Kompetenzen und Arbeitsbedingungen.