Äthiopien: IKRK fordert angesichts zunehmender Spannungen in Tigray und anderen Teilen des Landes die Achtung von Leben und Eigentum der Bevölkerung.

"Eine militärische Eskalation im Norden Äthiopiens könnte eine umfassendere humanitäre Notlage auslösen", befürchtet Katia Sorin, Leiterin der Delegation des IKRK in Äthiopien. "Dies kann vermieden werden, wenn Leben und Eigentum der Menschen geschützt und respektiert werden."

Das IKRK verfolgt mit seinen Teams in Addis und Mekelle aufmerksam die Entwicklungen im Norden Äthiopiens und ist bereit, bei Bedarf humanitäre Hilfe zu leisten. Die äthiopische Rotkreuzgesellschaft ist als Partnerorganisation eine der wichtigsten Ambulanzdienstleister in der Region. "Der ungehinderte Zugang der Ambulanzen und Teams des Roten Kreuzes zu den Verletzten und Bedürftigen wird entscheidend sein, sollten die Unruhen eskalieren", so Katia Sorin.

Die gegenwärtige Militäraktion im Norden Äthiopiens kommt zu den immer wiederkehrenden Gewaltausbrüchen hinzu, die im ganzen Land aufgetreten sind. In verschiedenen Teilen Äthiopiens sind viele Menschen getötet, verletzt und vertrieben worden.

Das IKRK ist seit Jahren im Norden Äthiopiens präsent, um Hilfe für von verschiedenen Gewaltsituationen betroffene Bevölkerungsgruppen zu leisten. Dazu gehört die Gewährleistung des Zugangs zu Wasserversorgung und sanitären Einrichtungen, die Verteilung lebenswichtiger Haushaltsgegenstände sowie die Bereitstellung von finanzieller Hilfe. Zudem wird auf Bedürfnisse reagiert, die durch die Gewalt in anderen Teilen des Landes, wie Oromia, Benshangul-Gumuz, Amhara und dem somalischen Regionalstaat, entstanden sind.