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Afghanistan: Erdbeben tötet mehr als 1.000 Menschen und verschärft die humanitäre Notlage

Ein verheerendes Erdbeben in der afghanischen Ostprovinz Paktika hat am 22. Juni mehr als 1.000 Menschen das Leben gekostet und zahlreiche weitere verletzt.

Die Afghanische Rothalbmondgesellschaft (ARCS) hat unmittelbar nach der Katastrophe Mitarbeiter und Freiwillige mobilisiert, um Soforthilfe zu leisten.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat medizinische Hilfsgüter an drei Spitäler in der von dem Erdbeben betroffenen Region geschickt: Das Spital der Provinz Paktika, das Bezirksspital Urgon und das Regionalspital von Paktia. Die Hilfsgüter werden den medizinischen Teams helfen, den unmittelbaren Bedarf zu decken, der in den kommenden Stunden und Tagen wahrscheinlich noch zunehmen wird.


Erste Patienten wurden bereits in dem vom IKRK unterstützten Spital in Ghazni behandelt. Da die betroffenen Gebiete nur schwer zugänglich sind, werden zahlreiche Menschen, die medizinische Hilfe benötigen, möglicherweise Tage brauchen, um Gesundheitseinrichtungen zu erreichen.

In den Provinzen Khost und Paktika verteilen Teams der Afghanische Rothalbmondgesellschaft Decken, Zelte, Küchenutensilien, Medikamente, Wasserflaschen und Lebensmittel, die aus Lagerhäusern in Kabul geliefert wurden.

Das IKRK steht bereit, die Afghanische Rothalbmondgesellschaft mit Soforthilfe in Form von Bargeld und lebenswichtigen Haushaltsgegenständen wie Decken und Kleidung zu unterstützen.

Humanitäre Hilfe wird dringend benötigt

Obwohl die Kämpfe in Afghanistan in den letzten Monaten insgesamt zurückgegangen sind, sind viele Gebiete im ganzen Land nach wie vor stark durch explosive Kampfmittelrückstände wie Landminen und nicht explodierte Sprengkörper verseucht. In den Provinzen Paktika und Khost können vergrabene Sprengkörper an die Oberfläche gelangt oder von ihrem ursprünglichen Standort verschoben worden sein, wodurch Menschen einer weiteren Gefahr ausgesetzt sind.

Darüber hinaus leiden Millionen von Menschen in Afghanistan unter den Folgen von Einkommensverlusten, fehlenden Beschäftigungsmöglichkeiten, den Folgen der Kämpfe und dem Mangel an Bargeld.

Neben der dringenden Notwendigkeit, auf den durch das Erdbeben ausgelösten Hilfsbedarf zu reagieren, sind auch die Staaten und Entwicklungsorganisationen aufgefordert, nach Afghanistan zurückzukehren und ihre Unterstützung für ausgesetzte Projekte fortzuführen, um auf den wachsenden Bedarf der afghanischen Bevölkerung zu reagieren und eine weitere Verschlechterung der Lage zu verhindern. Es werden dringend nachhaltige Lösungen benötigt.