Covid-19: Die Antwort des IKRK in Jemen
Unsere Priorität besteht darin, Menschen, die von bewaffneten Konflikten betroffen sind, weiterhin zu helfen und gleichzeitig alle erforderlichen vorbeugenden Massnahmen gegen Covid-19 zu ergreifen. In einem Land, in dem nur die Hälfte der Gesundheitseinrichtungen funktioniert, arbeiten das Internationale Komitee vom Roten Kreuz und der Jemenitische Rote Halbmond daran, das Bewusstsein in der Bevölkerung zu stärken und verschiedene Institutionen bei der Prävention und Bekämpfung von Covid-19 zu unterstützen.
Neben unseren regelmässigen Aktivitäten, die sich darauf konzentrieren, das Leid von Menschen zu lindern, die vom Konflikt betroffen sind, führen wir Aufklärungskampagnen im Zusammenhang mit Covid-19 durch, die wir hoffentlich weiter ausbauen können.
Wir führen Schulungen zu angemessener Hygiene, darunter auch in Haftanstalten, durch. Wir verteilen Reinigungs- und Hygieneartikel an vom IKRK unterstützte Spitäler und Zentren der primären Gesundheitsversorgung, Haftanstalten und Menschen, die sich in Quarantäne befinden oder vertrieben wurden. Zudem verbreiten wir über die sozialen Medien, Call-Zentren und Audio-Spots Informationen über vorbeugende Massnahmen.
In Quarantäneeinrichtungen:
(Einrichtungen, die von den Behörden errichtet wurden, um Menschen, welche die Grenze überqueren, unter Quarantäne zu stellen, um die Covid-19-Infektionen unter Kontrolle zu behalten).
Das IKRK arbeitet mit dem Jemenitischen Roten Halbmond zusammen, um den Menschen in Quarantäneeinrichtungen folgendermassen zu helfen:
- Erleichterung des Zugangs zu Gesundheitsversorgung durch die Spende von Medikamenten und medizinischer Ausrüstung wie Handschuhe, Kompressen, Verbände usw. für 3 000 Personen, die sich in Rada'a und Affar im Gouvernement al-Baida' in Quarantäne befinden.
- Verbesserung der Hygiene durch die Bereitstellung persönlicher Hygieneartikel für 4 000 Personen in sieben Quarantäneeinrichtungen.
- Verbesserung der allgemeinen Lebensbedingungen durch die Bereitstellung von mehr als 5 000 Sets mit Abfallmanagementartikeln und über 400 Sets mit Hygienematerial (Säcke, Eimer, Schaufeln, Desinfektionsmittel usw.) und beinahe 9 500 Sets mit Alltagsgenständen wie Decken, Schlafsäcke, Moskitonetze und Kochgeräte in 18 Quarantäneeinrichtungen.
Köche in der zentralen Küche, die Menschen in verschiedenen Quarantänezentren im nördlichen Gouvernement Sa’da mit Essen versorgt.
In Isolationszentren:
(Zentren, die von den Behörden bestimmt oder errichtet wurden, um Covid-19-Patientinnen und -Patienten mit milden, aber auch mit schweren Symptomen zu isolieren, abhängig von der Kapazität der jeweiligen Einrichtung, die Verbreitung des Virus einzudämmen und Gesundheitsversorgung bereitzustellen).
- Das IKRK unterstützte ein Isolationszentrum in der Stadt al-Hudaida mit Reinigungsmaterial.
- Es half dabei, das Zentrum Al Amal in Aden (mit Intensivstation) mit 30 Patientenschliessfächern, 30 Matratzen, 60 Betttüchern, 30 Decken und Hygienematerial, darunter auch Chlortabletten und ein Generator (250 kVA) auszustatten.
- Das IKRK stellt seit über einem Monat in zwei Zentren in Aden (mit Intensivbetten) Nahrungsmittel für bis zu 50 Patientinnen und Patienten bereit.
In Haftanstalten:
- Das IKRK-Gesundheitspersonal führte in 51 Haftanstalten in al-Hudaida, Raima, Sanaa, Amanat al-Asima, Ibb, al-Baida', Taizz, Mar'ib, al-Dschauf, Sa'da, Haddscha, Lahidsch, Abyan, al-Dali' und Aden Aufklärungsveranstaltungen über Covid-19-Vorsichtsmassnahmen durch. Wenn möglich wohnten die Angestellten der Gefängnisse diesen Veranstaltungen ebenso bei wie die Gefangenen.
- Das IKRK spendete 29 Haftanstalten in al-Hudaida, Raima, Sanaa, Amanat al-Asima, Ibb, al-Baida', Taizz, Sa'da Haddscha, Lahidsch, Abyan, al-Dali' und Aden medizinische Güter.
- Das IKRK erleichterte in zwei Haftanstalten mit 4 900 Insassen den Zugang zu sauberem Wasser, richtete Handwaschbecken ein, verbesserte Abwassersysteme verteilte und Hygieneartikel.
- Das IKRK stattete zwei Küchen in Haftanstalten mit Material aus, das 3 700 Gefangenen zugutekommt.
- Das IKRK spendete persönliche Hygieneartikel wie Seife für Inhaftierte und versorgte die Behörden mit Reinigungsmaterial und Abfallmanagementprodukten. Gefängnismitarbeitende erhielten Schutzmaterial wie Handschuhe und Gesichtsmasken. Zudem wurden Handwaschstationen eingerichtet.
- Diese Interventionen betrafen 51 Haftanstalten in al-Hudaida, Raima, Sanaa, Amanat al-Asima, Ibb, al-Baida', Taizz, Mar'ib, al-Dschauf, Sa'da, Haddscha, Lahidsch, Abyan, al-Dali' und Aden.
Nahrungsmittelverteilung im AlJomhouri Hospital in Aden.
In Gesundheitseinrichtungen:
- Verteilung von insgesamt 25 000 Paar Untersuchungshandschuhen und 500 Operationskitteln an 502 Mitglieder von Gesundheitspersonal in vom IKRK unterstützten Einrichtungen in den Gouvernements Sanaa, Ma'rib, al-Mahwit und al-Baiada'. Das IKRK lieferte Handschuhe, Gesichtsmasken und Schürzen nach Sa'da, Amran und Qutai sowie in die Dialysezentren in Haddscha und al-Hudaida. Hinzu kamen verschiedene Hygieneartikel und Desinfektionsmaterial, um die Zentren sauber zu halten.
- Das IKRK spendete und installierte Zelte für Isolierstationen, für das Testen von Patientinnen und Patienten und zur Verringerung der Anzahl Personen, welche die Gesundheitseinrichtungen in Sa'da (Al-Thal-Spital), Aden und den umliegenden Gouvernements betraten.
- Das IKRK spendete dem Spital Bajil 4 000 Chlortabletten, damit dieses drei Monate lang Wasser desinfizieren kann.
- Das Gesundheitspersonal des IKRK führte gemeinsam mit dem Management der von ihm unterstützten Gesundheitseinrichtungen in den Gouvernements Sanaa und al-Baida' sechs Workshops zur Verwendung von persönlicher Schutzeinrichtung, zum Umgang mit Verdachtsfällen und zur Desinfektion von Gesundheitseinrichtungen durch.
Ein IKRK-Ingenieur überwacht die Installation eines Sauerstoffgenerators, den das IKRK dem Spital in Sanaa gespendet hat. Dies ist Teil der Unterstützung, die das IKRK Gesundheitsbehörden im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie bereitstellt. </h2>