Medienmitteilung

COVID-19: IKRK spendet wichtige Intensivpflege-Ausstattung für Gaza

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) liess Spitälern in Gaza jüngst eine Lieferung mit wichtiger Intensivpflege-Ausstattung zukommen, betonte jedoch ausdrücklich, dass deutlich mehr unternommen werden muss, um das Gebiet auf eine stärkere Ausbreitung von COVID-19 vorzubereiten.

„In Anbetracht des schwachen Gesundheitssystems und der Bevölkerungsdichte im Gazastreifen ist die Vorstellung, dass COVID-19 ausser Kontrolle geraten könnte, beängstigend", sagte Daniel Duvillard, IKRK-Delegationsleiter in Israel und den besetzten Gebieten. „Bisher gab es erst vereinzelte Fälle, doch Gaza muss Vorsicht walten lassen. Diese Ausstattung wird helfen, doch es ist noch viel mehr nötig, damit die örtlichen Gesundheitseinrichtungen mit bevorstehenden Szenarien, darunter auch den schlimmsten, umgehen können."

Die IKRK-Spende umfasst ein Beatmungsgerät, Patientenmonitore, Defibrillatoren, Absaugevorrichtungen und Pumpen, die für die Behandlung schwer erkrankter COVID-19-Patienten unerlässlich sind.

Schon vor der Pandemie war Gaza mit schweren Systemproblemen konfrontiert, die sich auf die Qualität der Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung auswirkten. Der Gesundheitssektor in Gaza verfügt lediglich über rund 110 Intensivpflegebetten für Erwachsene, von denen die meisten bereits belegt sind. Für eine Bevölkerung von 2 Millionen stehen in Intensivstationen gerade einmal 93 Beatmungsgeräte zur Verfügung.

Das IKRK arbeitet auch an der Verbesserung der Infrastruktur des europäischen Krankenhauses, der wichtigsten Einrichtung für die Behandlung von COVID-19-Fällen im Gazastreifen. Es baut einen Testbereich beim Spital auf und saniert die Wasseraufbereitungsanlage. Es plant zudem die Spende von persönlicher Schutzausrüstung, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeitenden sich angemessen schützen können.

Das IKRK spendete der Palästinensischen Rothalbmondgesellschaft (PRCS) in Gaza und Ramallah ausserdem Hygienematerial und Schutzkleidung wie chirurgische Masken und Schutzbrillen. Die PRCS betreibt Ambulanzdienste im Westjordanland und im Gazastreifen sowie 101 Verteilzentren.

„Die nationalen Gesellschaften stehen im Kampf gegen COVID-19 an vorderster Front und leisten unter besonders schwierigen Umständen herausragende Arbeit. Wir stehen der PRCS in diesen schwierigen Zeiten intensiv zur Seite", so Daniel Duvillard.

Als dieser Artikel verfasst wurde, lag die Zahl der COVID-19-Fälle im Westjordanland bei über 300, während Gaza 17 bestätigte Fälle zählte, die alle in Quarantäne oder genesen waren. COVID-19 scheint sich im Gazastreifen noch nicht auszubreiten, doch die Behörden haben Versammlungsbeschränkungen erlassen und fordern die Menschen auf, vorsorglich zu Hause zu bleiben.

Das IKRK und die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften lancierte kürzlich einen globalen Spendenaufruf über 823 Millionen US-Dollar zur Bekämpfung von COVID-19. Von diesen Spenden waren 256 Millionen US-Dollar für das IKRK bestimmt, die im Kampf gegen COVID-19 in Konfliktgebieten eingesetzt werden, darunter rund 9 Millionen US-Dollar für Israel und die besetzten Gebiete.

  

Für weitere Auskünfte:

Suhair Zakkout (Arabisch, Englisch), IKRK Gaza, Tel.: +972 59 92 55 381

Dan Waites (Englisch), IKRK Jerusalem, Tel.: +972 52 601 9150

Shay Davidovich (Hebräisch, Englisch), IKRK Tel Aviv, Tel.: +972 54 349 7075

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