Dringende humanitäre Bedürfnisse und Kriegsgefangene im Fokus des ersten Besuchs von IKRK-Präsidentin Mirjana Spoljaric in Moskau

Der zweitägige Besuch folgt auf die Reise der IKRK-Präsidentin letzten Monat in die Ukraine, wo sie Regierungsvertreter, die Ukrainische Rotkreuzgesellschaft, Organisationen von Angehörigen von Kriegsgefangenen und internierten Zivilpersonen und Betroffene des internationalen bewaffneten Konflikts traf.

Für Mirjana Spoljaric ist es eine entscheidende Priorität, sicherzustellen, dass die Kriegsgefangenen auf beiden Seiten regelmässige Besuche durch das IKRK erhalten und im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht menschlich behandelt werden.

Das IKRK hat Kriegsgefangenen beider Seiten bereits Besuche abgestattet, ruft aber dringend dazu auf, vollständigen, ungehinderten und regelmässigen Zugang zu allen Kriegsgefangenen zu erhalten, unabhängig davon, wo sich diese aufhalten. Solche Besuche ermöglichen den Teams des IKRK, die Haftbedingungen und die Behandlung der Gefangenen zu überwachen und ihnen sehnlichst erwartete Nachrichten von ihren Familien sowie verschiedene Gegenstände wie Decken, warme Kleider, persönliche Hygieneartikel und Bücher zu überbringen.

Das IKRK ist überdies bereit, auf Antrag der Parteien eine Rolle als neutraler Vermittler für den Austausch von Gefangenen und für jede andere humanitäre Initiative zu übernehmen.

Ein anhaltendes Engagement gegenüber den Parteien in bewaffneten Konflikten auf der ganzen Welt durch einen vertraulichen Dialog ist ein wesentliches Instrument, über das wir für eine bessere Erfüllung der staatlichen Pflichten zur Einhaltung der Genfer Konventionen eintreten, welche die Regeln des humanitären Völkerrechts in bewaffneten Konflikten festlegen.

Während ihres Besuchs wird Präsidentin Mirjana Spoljaric auch andere Situationen mit humanitären Notlagen ansprechen, darunter Afghanistan, Äthiopien, Syrien und die Sahelregion.

Hinweis für Redaktoren und Produzenten:

1. Das IKRK wurde 1863 gegründet und ist auf der ganzen Welt tätig. Es unterstützt Menschen, die von Konflikt und bewaffneter Gewalt betroffen sind und setzt sich für die Gesetze zum Schutz von Kriegsopfern ein. Als neutrale, unabhängige und unparteiische Organisation basiert sein Auftrag auf den Genfer Abkommen von 1949. Das IKRK hat seinen Sitz in Genf, Schweiz, und ist in mehr als 100 Ländern tätig.
2. Das IKRK ist seit 2014 mit einem Team von mehr als 600 Mitarbeitenden in der Ukraine im Einsatz. Wir arbeiten eng mit der Ukrainischen Rotkreuzgesellschaft und unseren Partnern aus der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung zusammen und bauen unseren Einsatz derzeit aus, um auf die weitreichenden und steigenden humanitären Bedürfnisse in der Ukraine zu reagieren.