Medienmitteilung

Konflikt im Jemen: IKRK besucht 2022 über 3 400 Inhaftierte und unterstreicht sein anhaltendes Engagement für die Freilassung bzw. den Transfer von Betroffenen

Genf (IKRK) – Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat 2022 über 3 400 im Rahmen des Konflikts im Jemen inhaftierte Personen besucht – ein humanitärer Einsatz, mit dem Familien Informationen über das Schicksal ihrer Angehörigen erhalten haben.

Anfang Dezember hat das IKRK einen zehntägigen Besuch in der Haftanstalt in Chamis Muschait in Saudi-Arabien abgeschlossen, wo Häftlinge im Zusammenhang mit dem Konflikt unter der Aufsicht der gemeinsamen Streitkräfte in Saudi-Arabien gefangen gehalten werden. Im Oktober hatte bereits ein ähnlicher Besuch in Sanaa stattgefunden.

In Situationen nicht internationaler bewaffneter Konflikte stellt das IKRK seine humanitären Leistungen bereit, um sicherzustellen, dass alle Inhaftierten unter humanen Bedingungen festgehalten werden. Solche Besuche ermöglichen es dem IKRK, die Lebensbedingungen der Häftlinge zu begutachten und den Austausch von Nachrichten zwischen den Familien und ihren Angehörigen zu erleichtern.

„Wir danken allen Seiten für das anhaltende humanitäre Engagement und die Unterstützung der Arbeit des IKRK bei der Begutachtung des Gesundheitszustandes der Inhaftierten, der Übermittlung von Nachrichten an die Familien und dem Einsatz für ihre sichere Freilassung", erklärte Fabrizio Carboni, IKRK-Regionaldirektor für den Nahen und Mittleren Osten. „Aufbauend auf dem Vertrauen der Parteien in den humanitären Auftrag des IKRK bekräftigen wir unser Engagement, Haftanstalten dabei zu unterstützen, Inhaftierte unter humanen Bedingungen festzuhalten. Wir erwarten den Abschluss politischer Verhandlungen über die Freilassung, den Transfer und die Rückführung aller Inhaftierten im Zusammenhang mit dem Konflikt, damit diese nach Jahren der Trennung wieder mit ihren Familien zusammengeführt werden können."

Im Rahmen der Vereinbarung von Stockholm aus dem Jahr 2018 hat das IKRK in Übereinstimmung mit seinen Vorgehensweisen und Grundsätzen sowie seinem Status als neutraler Vermittler seit 2019 mehrere Male gleichzeitige bzw. einseitige Freilassungen und Transfers von über 1 500 ehemaligen, von den Konfliktparteien festgehaltenen Personen unterstützt.

„Die Arbeit des IKRK zugunsten der im Zusammenhang mit dem Konflikt im Jemen inhaftierten Personen soll zu vertrauensbildenden Massnahmen zwischen den Parteien beitragen. Wir hoffen zudem, dass so auch auf die so dringend benötigte politische Lösung des Konflikts hingewirkt werden kann", fügte Fabrizio Carboni hinzu.

Das IKRK ist seit über 60 Jahren im Jemen und in anderen Staaten des Golf-Kooperationsrats, darunter sechs Jahre in Saudi-Arabien, aktiv und setzt sich für die Wahrung des humanitären Völkerrechts in Konfliktzeiten ein. Darüber hinaus stellt es humanitäre Unterstützung für Menschen in Not bereit.

Weitere Auskünfte erhalten Sie von

Alaa Nayel, IKRK Kuwait City (AR, EN) anayel@icrc.org +965 96673614
Ali Daoudi, IKRK Sanaa (AR, EN) adaoudi@icrc.org + 967730500719 oder +967738552689
Jason Straziuso, IKRK Genf (EN, FR) jstraziuso@icrc.org +41227302077