Genf (IKRK)— Die heutige Freilassung von zwei Geiseln in Gaza ist ein Hoffnungsschimmer. Wir sind überaus erleichtert, dass sie nach zwei qualvollen Wochen wieder mit ihrer Familie vereint sind.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat mit dem Transfer der Geiseln von Gaza nach Israel zu dieser Freilassung beigetragen und damit die praktische Bedeutung unserer Rolle als neutraler Akteur zwischen den Kriegsparteien unterstrichen. Weitere humanitäre Aktivitäten dieser Art sind dringend erforderlich, damit mehr Familien wieder vereint werden können. Viele Menschen warten noch immer verzweifelt auf Nachricht von Angehörigen.
Das IKRK fordert auch weiterhin die unverzügliche Freilassung aller Geiseln. Wir sind bereit, die verbliebenen Geiseln zu besuchen und jede künftige Freilassung im Anschluss an eine von den Parteien getroffene Vereinbarung zu erleichtern.
Geiseln müssen, solange sie festgehalten werden, Zugang zu humanitärer Hilfe und medizinischer Versorgung haben. Sie müssen zudem die Möglichkeit haben, ihre Familien zu kontaktieren. Familien, die von Angehörigen getrennt sind, leiden – ganz unabhängig davon, auf welcher Seite sie sich befinden. Wir betrachten es als unsere Pflicht, entführten, festgehaltenen und vermissten Menschen zu helfen.
Es ist wichtig, dass die Kriegsparteien selbst in den schlimmsten Situationen des Krieges ein Mindestmass an Menschlichkeit wahren. Es darf nicht sein, dass die Menschen in Gaza auf die dringend benötigte Hilfe warten müssen. Die Spitäler stehen kurz vor dem Aus, Familien schlafen im Freien und haben kaum Nahrung und Wasser. Wir fordern eindringlich eine Feuerpause und die Öffnung für humanitäre Hilfe und Ersthelfer. Jede Stunde, die ohne Ausweitung der Hilfe vergeht, bedeutet mehr Elend und Leid.
Hinweis für Redakteure:
In unserem Newsroom finden Sie eine Video-Erklärung der IKRK-Präsidentin Mirjana Spoljaric.
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