Medienmitteilung

Haiti: IKRK verstärkt humanitäre Hilfe als Reaktion auf die wachsende Gewalt

Port-au-Prince (IKRK) – Extreme bewaffnete Gewalt in Haiti hindert immer mehr Menschen am Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung. Viele Gesundheitseinrichtungen sind aufgrund der Unsicherheit und des Mangels an Personal nicht mehr in Betrieb, obwohl die Zahl der durch Waffen verletzten Menschen einen Höchststand erreicht hat.

Als Reaktion auf die steigenden Bedürfnisse wird das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) seine humanitäre Hilfe in Haiti 2024 verstärken. Dabei soll in erster Linie Menschen, die besonders stark von bewaffneter Gewalt betroffen sind, der Zugang zu humanitärer Hilfe ermöglicht werden.

Robert Mardini, Generaldirektor des IKRK, beendete am 10. Oktober einen zweitägigen Besuch in Haiti, bei dem er die Folgen der bewaffneten Gewalt für die Menschen vor Ort mit eigenen Augen sehen und mit anderen Akteuren besprechen konnte, wie die Koordination verbessert werden soll.

„Allzu oft können verletzte Menschen aufgrund von Gewalt nicht rechtzeitig in ein Spital gelangen, unter anderem, da es für Ambulanzen in von bewaffneter Gewalt betroffenen Gebieten kein Durchkommen gibt", so Robert Mardini. „Unsere Priorität ist die Verbesserung des Zugangs und der Unterstützung von lebensnotwendigen Dienstleistungen an Orten wie Cité Soleil, wo nur wenige humanitäre Organisationen präsent sind. Dies geschieht durch Gespräche mit den Waffenträgern und in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren."

Während des Besuchs traf sich Robert Mardini mit dem Premierminister Ariel Henry und anderen Offiziellen des Landes, Vertreterinnen und Vertretern der UNO, Nothelferinnen und Nothelfern sowie mit Gemeindeverantwortlichen, um über die dringenden humanitären Bedürfnisse und darüber zu sprechen, wie die humanitäre Arbeit des IKRK am besten gestärkt werden könnte.

Das IKRK wird seine Hilfe in schwer erreichbaren Gebieten verstärken, den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung und sauberes Wasser verbessern und seinen Partner, das Haitianische Rote Kreuz, unterstützen.

 

„Zu viele Menschen sind aufgrund der Gewalt physisch in ihren Häusern eingesperrt, doch sie leiden auch emotional, weil sie Angst haben. Wir müssen auch das Spitalpersonal schützen und ihm helfen, mit der sich verschlechternden Sicherheitslage umzugehen."

Robert Mardini, Generaldirektor des IKRK

 

Ab 2024 wird das IKRK mehr Spitäler mit medizinischem Material für Verwundete versorgen und Schulungen für Nothelferinnen und Nothelfer sowie Gemeindeverantwortliche erteilen wie auch die örtlichen Ambulanzdienste und die Wiederherstellung der Gesundheitsinfrastruktur unterstützen.

Das IKRK ist im August 2021 nach Haiti zurückgekehrt. Sein neues Büro in Port-au-Prince ist bestrebt, Gesundheitsdienstleistungen für die am stärksten von der bewaffneten Gewalt betroffenen Menschen im Gebiet der Hauptstadt bereitzustellen. Das IKRK ist in Cité Soleil und Bas Delmas tätig und unterstützt sechs Spitäler, die Arbeit des Haitianischen Roten Kreuzes und das Centre Ambulancier National in Port-au-Prince.

Über das IKRK

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ist eine neutrale, unparteiische und unabhängige Organisation mit einem ausschliesslich humanitären Auftrag, der in den Genfer Konventionen von 1949 verankert ist. Es hilft Menschen auf der ganzen Welt, die von bewaffneten Konflikten und anderen Formen von Gewalt betroffen sind, und es bemüht sich nach Kräften, ihr Leben und ihre Würde zu schützen und ihre Leiden zu lindern. Dies geschieht häufig an der Seite seiner Rotkreuz- und Rothalbmondpartner.

Weitere Informationen:
Joachim James, ICRC Port Au Prince, jjamespeterson@icrc.oerg, +509 4645 6038

Elizabeth Shaw, ICRC Washington, DC, egormanshaw@icrc.org, +1 202 361 1566

Fatima Sator, ICRC Geneva, fsator@icrc.org, +41 79 848 49 08