Medienmitteilung

IKRK will globale Präsenz reorganisieren und angesichts rückläufiger Hilfsgelder die knapper werdenden Ressourcen maximal nutzen

Genf (IKRK) – Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat heute Massnahmen vorgestellt, die im Rahmen der ursprünglichen Budgetprognose für 2024 in Höhe von 2,1 Milliarden CHF die Wirksamkeit seiner humanitären Hilfe erhöhen sollen.

Die ursprüngliche Prognose für 2024 liegt 13 Prozent unter dem revidierten IKRK-Budget 2023. Die IKRK-Delegationen werden aufgrund der sinkenden Betriebsmittel und des Personalabbaus weniger in der Lage sein, den Notleidenden zu helfen. Das IKRK ist zutiefst besorgt angesichts der Auswirkungen eines Abbaus der humanitären Hilfe auf Menschen, die von bewaffneten Konflikten und Gewalt betroffen sind. Daher bemühen wir uns, die Kosten zu senken, die organisatorische Effizienz zu steigern und die Ressourcen maximal zu nutzen, um unsere Kernaufgaben zu erfüllen.

Die IKRK-Prognose für 2024 fällt in eine Zeit, in der die Budgets für humanitäre Hilfe zunehmend gekürzt werden, obwohl der weltweite Bedarf an humanitärer Hilfe nie zuvor so gross war, wie die bewaffneten Konflikte im Sudan, in der Ukraine und in der Sahelzone deutlich machen. Das IKRK war bereits 2023 mit finanziellen Engpässen konfrontiert, die zum Abbau von Arbeitsplätzen und zur Schliessung oder zum Rückbau einiger Standorte führten.

Die Anpassung an diese wirtschaftlichen Realitäten wird bedauerlicherweise zu einem weiteren erheblichen Personalabbau an einigen Standorten führen. Das Ausmass der Folgen für unsere Delegationen in aller Welt wird sich zeigen, wenn unsere Teams im November das Budgetverfahren für 2024 abgeschlossen haben. Am Genfer Hauptsitz werden rund 270 der zurzeit 1‘400 Stellen abgebaut werden. Dies ist eine schwere Zeit für unsere geschätzten Mitarbeitenden, und wir bemühen uns, die Betroffenen zu unterstützen.  

Wir zählen auf die Unterstützung durch unsere Spenderinnen und Spender und wissen es zu schätzen, dass sie unsere dringend benötigte humanitäre Arbeit fördern. Manche konnten 2023 trotz der schwierigen Haushaltslage ihre Beiträge aufstocken. Das IKRK ist nach wie vor auf freiwillige Beiträge angewiesen, um lebensrettenden Schutz und Hilfe in Konfliktgebieten leisten zu können.

2024 werden im Rahmen einer gezielten globalen Strategie diejenigen Bereiche Priorität erhalten, in denen das IKRK einen besonders wertvollen Beitrag leisten kann, über spezielle Expertise verfügt und dank seiner Neutralität als einzige humanitäre Organisation Zugang hat. Wir werden uns zudem bemühen, unsere Verfahren und Strukturen zu optimieren, um den Hilfsbedürftigsten wirksamer helfen zu können.    

In diesem Sinne wollen wir sicherstellen, dass das IKRK Menschen in Gebieten nahe der Front erreicht, in denen andere Organisationen nicht tätig sind; zudem wollen wir Schutz bieten, indem wir in Haftanstalten tätig werden und Familien wieder zusammenführen, die durch einen Konflikt getrennt wurden; wir wollen unsere Rolle als neutraler Vermittler wahrnehmen, und wir wollen die Einhaltung des humanitären Völkerrechts fördern, um die menschlichen Kosten des Krieges zu verringern.     

 

Über das IKRK

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ist eine neutrale, unparteiische und unabhängige Organisation mit einem ausschliesslich humanitären Auftrag, der in den Genfer Abkommen von 1949 verankert ist. Es hilft Menschen auf der ganzen Welt, die von bewaffneten Konflikten und anderen Formen von Gewalt betroffen sind, und es bemüht sich nach Kräften, ihr Leben und ihre Würde zu schützen und ihre Leiden zu lindern. Dies geschieht häufig an der Seite seiner Rotkreuz- und Rothalbmondpartner.

 

Weitere Informationen erhalten Sie von:


Ewan Watson, IKRK Genf, Tel.: +41 79 244 64 70,
ewatson@icrc.org

Crystal Wells, IKRK Genf, Tel.: +41 79 642 80 56, cwells@icrc.org

Fatima Sator, IKRK Genf, Tel.: +41 79 848 4908, fsator@icrc.org

Christoph Hanger, IKRK Genf, Tel.: + 41 77 260 26 79, changer@icrc.org