Medienmitteilung

IKRK lanciert neue Kampagne zur Unterstützung von Müttern in Konfliktgebieten

Genf (IKRK) – Aus Anlass des bevorstehenden Muttertags lanciert das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) eine neue Initiative zur Unterstützung von Frauen in Konfliktgebieten, die im Angesicht einer Vielzahl an Gefahren das Leben ihrer Familien oftmals allein sicherstellen müssen.

Die Gefahren in einem bewaffneten Konflikt sind zahlreich: sexuelle Gewalt, gewaltsame Vertreibung sowie Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Nahrungsmitteln, Unterkunft, Gesundheitsversorgung und beim Zugang zu Bildung für sich und ihre Kinder. Neben der Bewältigung all dieser Herausforderungen beteiligen sich viele Frauen massgeblich an den Bemühungen zur Schaffung von Frieden und gesellschaftlichem Wiederaufbau während und nach einem Konflikt.

In einer Studie unter dem Titel „Women Facing War“, die das IKRK vor 20 Jahren veröffentlicht hat, werden die Risiken, mit denen Frauen konfrontiert sind, sowie ihre entscheidende Rolle während und nach einer Krise beschrieben. Zwei Jahrzehnte später sind diese Risiken und Verantwortlichkeiten unverändert, während die Erfahrungsberichte der IKRK-Teams von denselben Ängsten und Herausforderungen zeugen. 

„Es ist wichtig, die Mühen all dieser Frauen in Konfliktgebieten aufzuzeigen, und hervorzuheben, was sie alles tun um ihre Existenzen zu sichern sowie ihre Kinder zu ernähren und auszubilden“, erklärt Daniel Littlejohn-Carrillo, verantwortlich für Spendendienst und Partnerschaften beim IKRK. „Mit den Spenden, die wir dank dieser Kampagne sammeln, können wir diese Frauen und ihre Familien unterstützen.“

Im Nordosten von Nigeria sind 80 % der Vertriebenen Kinder und Frauen. Aisha Idrisa Jawa ist eine von ihnen. Nachdem ihr Mann von bewaffneten Kämpfern getötet wurde, musste sie mit ihren Kindern, die sie nun allein aufzieht, in ein Vertriebenenlager flüchten.

Aisha lebt mit ihren beiden jüngsten Töchtern zusammen und macht sich grosse Sorgen: „Ich mache mir Sorgen um die Zukunft meiner Kinder, vor allem meiner Töchter. Wenn ich nicht bei ihnen sein kann, was würde dann aus ihnen werden?“

Die Situation im Nordosten von Nigeria ist sehr besorgniserregend, da immer mehr Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. Waren es Anfang des Jahres 2020 noch 7,9 Mio. Menschen, gelten seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie über 10,6 Mio. Menschen als hilfsbedürftig[1].

Das IKRK unterstützt Aisha und zahlreiche andere Mütter in Ländern, die von bewaffneter Gewalt gezeichnet sind. Sie alle sind Frauen, deren Entschlossenheit, Mut und Selbstlosigkeit Hoffnung für zukünftige Generationen ist. 

Diese neue Initiative, „One Campaign“, wird gemeinsam vom IKRK und einigen seiner Partner der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung durchgeführt. In ihrem Rahmen soll das Schicksal dieser Frauen in den Blickpunkt gerückt und an ihre massgebliche Rolle als Stützen der Zukunft der Bevölkerung vor Ort erinnert werden.

 Weitere Informationen:

Florian Seriex, IKRK Genf, Tel: +41 79 574 06 36


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