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Liebe lässt sich durch den Krieg nicht aufhalten

Weltweit verlieren jährlich hunderttausende Menschen durch Kriege und Konflikte den Kontakt zu ihren Angehörigen. Nicht zu wissen, wo sich ihre Liebsten aufhalten oder ob sie noch am Leben sind, ist oft eine unvorstellbare Belastung.

Khalil Rihan hat genau dies erlebt. Monatelang hatte der von 1983 bis 1985 im Libanon inhaftierte Familienvater keine Möglichkeit, seine Angehörigen zu kontaktieren. Der Suchdienst des Roten Kreuzes ermöglichte ihm schliesslich, den Kontakt zu seiner Familie wieder herzustellen.

Khalil und Maryam - Eine Geschichte von Liebe, Hoffnung und Zuversicht

 

 

 

Rotkreuz-Nachrichten – die oftmals einzige Möglichkeit, mit Angehörigen in Kontakt zu bleiben.

Auch heute noch übermittelt das Rote Kreuz jährlich tausende Nachrichten zwischen Familienangehörigen, die durch Kriege und Konflikte getrennt wurden. Solche Botschaften - im Jahr 2019 waren es 141 590 - sind eines von vielen Mitteln, mit denen wir betroffenen Menschen helfen, in dieser belastenden Situation Nähe zu spüren und Hoffnung zu schöpfen.

Für Inhaftierte oder durch Konflikte getrennte Familien sind sie ein Rettungsanker und die Gewissheit, nicht vergessen zu werden.

Diese Briefe haben uns Kraft und Hoffnung gegeben und unsere Situation erträglicher gemacht. Sie können sich nicht vorstellen, wie wichtig solche Briefe für Gefangene sind, die weit weg von ihrer Familie ihrer Freiheit beraubt sind.

Menschen, die ihre Angehörigen vermissen, können sich an die Central Tracing Agency, den Zentralen Suchdienst des IKRK wenden. Dieser nutzt das weltweite Netzwerk der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, um den Kontakt zu vermissten Personen wieder herzustellen.

Was sind Rotkreuz-Nachrichten?

Rotkreuz-Nachrichten sind zweiteilige offene Briefe: Auf vorgedruckten DIN-A5-Formularen kann der Absender im ersten Teil eine persönliche Nachricht verfassen, im zweiten Teil können die Angehörigen antworten.

 

Was darf in einer Rotkreuz-Nachricht stehen?

Ausschließlich familiäre, private und persönliche Nachrichten sowie als Beilagen amtliche Dokumente (z. B. Geburtsurkunden, Zeugnisse) und familiäre Fotos (ohne sichtbare Waffen, Fahnen, Siegeszeichen oder ähnliches). Für Beilagen wird jedoch keine Verantwortung übernommen. Geldbeträge können nicht weitergeleitet werden. Jede Rotkreuz-Nachricht wird ausserdem vom IKRK im Hinblick auf das Erfüllen der angeführten Regeln überprüft und im Bedarfsfall zensiert.

Wie lange dauert es, bis eine Rotkreuz-Nachricht zugestellt wird?

Da Rotkreuz-Nachrichten fast ausschliesslich in Kriegs- und Konfliktgebieten übermittelt werden und aufgrund der häufig prekären Sicherheitslagen in den betroffenen Gebieten, dauert die Übermittlung meist mehrere Wochen, manchmal auch Monate, abhängig insbesondere von der vorliegenden Situation im Zielland und den entsprechenden Möglichkeiten der Zustellung.

Unterstützen Sie unsere Arbeit

Mit einer Spende an das IKRK ermöglichen Sie Menschen, die durch Kriege und Konfikte von ihren Angehörigen getrennt wurden, neue Hoffnung zu schöpfen.