Medienmitteilung

Russland-Ukraine: Zivilbevölkerung und zivile Infrastruktur müssen geschützt werden

Genf (IKRK) – Infolge des anhaltenden internationalen bewaffneten Konflikts zwischen Russland und der Ukraine gerät das Leben der Zivilbevölkerung in bewohnten Gebieten aufgrund des Einsatzes schwerer explosiver Geschütze in Gefahr. Die Auswirkungen der jüngsten Angriffe in der Ukraine und des bewaffneten Konflikts im Allgemeinen sind bei denjenigen weiterhin am deutlichsten zu spüren, die besonders anfällig sind, darunter Kinder, ältere Menschen sowie Kranke, Verwundete oder behinderte Menschen.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ist zutiefst besorgt, dass die Zahl getöteter und verwundeter Zivilisten steigen könnte.

Der Einsatz explosiver Waffen in bewohnten Gebieten verursacht lebensverändernde Verletzungen sowie psychische und psychologische Schäden. Ferner werden ziviles Eigentum und zivile Infrastruktur beschädigt und die für die Zivilbevölkerung grundlegenden Dienstleistungen – Wasser-, Strom- Sanitär- und Gesundheitsversorgung – können nicht mehr angemessen bereitgestellt werden. Probleme bei der Bereitstellung dieser Dienstleistungen könnten im Angesicht des bevorstehenden Winters die humanitären Bedürfnisse deutlich erhöhen.

Gemäss dem humanitären Völkerrecht sind bei allen militärischen Operationen die jeweiligen Auswirkungen der Kampfhandlungen auf die Zivilbevölkerung und die zivile Infrastruktur zu berücksichtigen. Es müssen alle erdenklichen Vorsichtsmassnahmen ergriffen werden, um ziviles Leben sowie grundlegende Infrastruktur wie Gesundheitseinrichtungen, Häuser, Schulen, Brücken, Kraftwerke und Wasserversorgungssysteme zu schützen.

Explosive Waffen mit einem weitläufigen Aufschlaggelände sollten nicht in bewohnten Gebieten eingesetzt werden, wenn keine ausreichenden Massnahmen ergriffen werden können, um die weitläufigen Folgen und das Risiko für zivile Schäden zu begrenzen. 

Für Auskünfte und weitere Informationen:

Fatima Sator, +41 79 848 4908
fsator@icrc.org
Crystal Wells, +41 79 642 8056
cwells@icrc.org
Achille Després, +380 50 324 3180
adespres@icrc.org