Medienmitteilung

Die Resolution 2730 des UNO-Sicherheitsrats ist eine eindringliche und aktuelle Erinnerung an die Verpflichtung der Parteien, humanitäres Personal zu respektieren und zu schützen

New York (IKRK) – Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) begrüsst die Verabschiedung der Resolution 2730 durch den UNO-Sicherheitsrat, die deutlich an die absolute Notwendigkeit und die Verpflichtung aller Parteien bewaffneter Konflikte erinnert, humanitäres Personal, ihre Räumlichkeiten und Vermögenswerte zu respektieren und zu schützen.

Konfliktparteien sind an diese Verpflichtung gebunden und ihre Einhaltung liegt in der kollektiven Verantwortung aller Staaten, die auch die Einhaltung des humanitären Völkerrechts als Ganzes zu gewährleisten haben.

Ebenso wie die Zivilbevölkerung, die in den aktuellen Konflikten einen unerträglich hohen Preis bezahlt, ist auch das humanitäre Personal tagtäglich Risiken wie verbalen Drohungen, Einschüchterungen, Verschwinden, ernsthafte Verletzungen und Tod ausgesetzt. Über die Gründe bestehen kaum Zweifel: begrenzter humanitärer Raum und Zugang, eine mangelhafte Einhaltung der Verpflichtungen gemäss humanitärem Völkerrecht durch die Parteien und ein zunehmend unsicheres und komplexes Umfeld.

Die Grundsätze von Unterscheidung, Verhältnismässigkeit und Vorsicht in bewaffneten Konflikten müssen so ausgelegt und angewendet werden, dass humanitäres Personal in umkämpften Gebieten oder in deren Nähe wirkungsvoll geschützt werden kann. Während jeder Sicherheitsvorfall Auswirkungen auf die Fähigkeit des humanitären Personals hat, Hilfe zu leisten und selbst bei den schlimmsten Feindseligkeiten vor Ort zu bleiben, sind es in kritischen Momenten besonders hilfsbedürftige Zivilpersonen, die letztendlich am meisten unter Handlungen leiden, die humanitäre Hilfe und Schutz einschränken.

„Freiwillige des Roten Kreuzes und des Roten Halbmonds sowie IKRK-Mitarbeitende sind bei Konflikten oft die ersten, die Hilfe leisten. Tag für Tag setzen sie sich dafür ein, die Menschlichkeit am Leben zu erhalten, indem sie dringend benötigte Hilfe leisten und dabei oft den höchsten Preis bezahlen. Gemeinsam mit dem Sicherheitsrat zollen wir dem humanitären Personal, einschliesslich jener Menschen, die ihr Leben im Dienst der Menschlichkeit geopfert haben, Anerkennung", sagte IKRK-Präsidentin Mirjana Spoljaric.

Die Resolution anerkennt ausserdem die wachsenden Risiken für humanitäre Organisationen, die von digitalen Bedrohungen ausgehen, die Gefahren von nicht explodierten Kampfmittelrückständen für humanitäres Personal und unterstreicht die besonders hohen Verluste bei national und lokal rekrutiertem Personal.

Der Preis, den das humanitäre Personal zahlt, ist unannehmbar hoch. Dies muss sich ändern und nur eine entschiedene Umsetzung dieser Resolution in der Praxis wird einen konkreten Unterschied machen.

 

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Yuriy Shafarenko, IKRK New York, Tel: +1 917 631 1913, yshafarenko@icrc.org