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Kinder und Krieg: Auswirkungen der Waffenkontamination im Irak

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Kinder sind den Gefahren von Kampfmittelrückständen besonders ausgesetzt. Von 2017 bis 2022 wurden im Irak mehr als 520 Kinder durch Kampfmittelrückstände verletzt oder getötet (Zahlen von UNICEF).

Shujaa und Fadhil, zwei Jungen aus Bagdad, spielten unschuldig in der Nähe ihres Hauses, als sich die Tragödie ereignete. Sie betraten ein leeres Grundstück, auf dem ein Blindgänger explodierte und die beiden verletzte. Shujaas Verletzungen heilten schnell, doch Fadhil zog sich schwere Wunden an den Beinen zu und musste einen langen Genesungsweg auf sich nehmen.

© IKRK

Weiter nördlich, in der kriegsversehrten Provinz Ninawa, veränderte sich Sundus Leben während der turbulenten Konfliktjahre von 2014 bis 2017 für immer. Als sie versuchte, sich mit ihrer Familie in Sicherheit zu bringen, trat sie auf eine Mine und verlor bei der Explosion beide Beine.

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In Diwaniyya ereilte einen Schüler namens Hussein ein ähnliches Schicksal. Auf dem Heimweg von der Schule explodierte ganz in seiner Nähe ein Blindgänger. Bei der Explosion verlor er sein rechtes Bein und mehrere Finger. Trotz allem zeigte sich Hussein auf seinem Weg zur Genesung resilient und verfolgte seine Träume dank der Unterstützung seiner Familie weiter.

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Das IKRK konzentriert sich auf den Schutz von Kindern und die Risikoverminderung. Es unterstützt Gemeinschaften durch Fachkenntnisse und hilft ihnen dabei, die Umgebung für Kinder sicherer zu machen, indem in Schulen im ganzen Land auf die Risiken aufmerksam gemacht wird und Sensibilisierungsveranstaltungen durchgeführt werden.

Diese Geschichten zeugen von den tiefgreifenden Auswirkungen, die Kriegsmunitionsrückstände auf die Menschen in ganz Irak haben. Als eines der am stärksten kontaminierten Länder weltweit kämpft der Irak mit dem anhaltenden Vermächtnis vergangener Konflikte, darunter Landminen und Streumunition. Diese Tatsache ist insbesondere in Basra sehr präsent, wo 1 200 Quadratkilometer Land kontaminiert sind (Statistik 2024 des Direktorats für Minenräumung). Basra ist somit die weltweit am stärksten von diesem Problem betroffene Stadt.

Das IKRK spielt in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle und leistet von Kampfmittelrückständen betroffenen Menschen wichtige Hilfe. Dank finanzieller Unterstützung, Sensibilisierungskampagnen und physischen Rehabilitationsdiensten bringt das IKRK Menschen mit Verletzungen, die auf den Konflikt zurückzuführen sind, neue Hoffnung.
Die Herausforderungen bleiben jedoch gross, insbesondere mit Millionen von Binnenvertriebenen und Rückkehrenden: Explosive Kampfmittelrückstände stellen für sie eine permanente Bedrohung dar, behindern den Zugang zu wichtigen Dienstleistungen und verhindern den Wiederaufbau ihrer Häuser und Gemeinschaften.
Während sich der Irak schrittweise erholt, geben Geschichten wie jene von Shujaa, Fadhil, Sundus, und Hussein Anlass zu Hoffnung. Trotz aller Widrigkeiten zeigen sie sich resilient und entschlossen, ihr Leben wieder aufzubauen.
Das IKRK setzt sich weiterhin für Regeln ein, bei denen die Sicherheit von Zivilpersonen im Vordergrund steht. Durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Regierungen und anderen Interessenträgern möchte das IKRK eine Zukunft schaffen, in der die Menschen ohne Angst vor Kampfmittelrückständen leben können.