Militäroperationen im Weltraum und Weltraumwaffen
Da die Rolle von Weltraumsystemen im Rahmen von Militäroperationen in bewaffneten Konflikten immer wichtiger wird, steigt auch die Gefahr, dass sie zur Zielscheibe werden. Aktuelle und künftige Bedrohungen von Weltraumsystemen umfassen die elektronische Kriegsführung, Cyber-Operationen und Strahlenoperationen. Hinzu kommen die Verwendung von weltraum- oder bodengestützten Antisatellitenwaffen oder anderer Counterspace-Fähigkeiten wie schädliche Rendevous im Orbit und Ankoppelungen.
Weltraumsysteme, insbesondere Navigations-, Kommunikations- und Fernüberwachungssatelliten, spielen eine unverzichtbare Rolle für wichtige zivile Infrastruktur, insbesondere im Energie- und Kommunikationssektor. Diese Sektoren ermöglichen die Bereitstellung wichtiger Dienstleistungen, von denen Zivilpersonen abhängig sind, z.B. Nahrungsmittel, Wasser, Strom, Sanitäranlagen, Abfallmanagement und Gesundheitsversorgung.
Weltraumsysteme leisten auch einen Beitrag zu humanitären und Nothilfeeinsätzen. Zudem sind Weltraumsysteme unerlässlich für das Funktionieren, den Schutz, die Sicherheit oder die Wartung bestimmter Objekte und Menschen, die völkerrechtlich besonders geschützt sind. Die Störung oder Zerstörung von Weltraumsystemen mit solchen Funktionen könnte weitreichende Folgen für die Zivilbevölkerung wie auch für humanitäre Organisationen haben.
Sämtliche militärischen Aktivitäten oder Operationen im Weltraum sind dem bestehenden Völkerrecht unterstellt.