Medienmitteilung

Beirut: Medizinische Nothilfsgüter an zwölf Spitäler geliefert; Aufruf zu Blutspenden

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) reagiert aktiv auf die Nachwirkungen der Explosion in Beirut und engagiert sich für die Unterstützung des Libanon in dieser schwierigen Zeit.

Nach der gestrigen verheerenden Explosion verteilte das IKRK umgehend medizinische Nothilfsgüter an zwölf Spitäler in und um Beirut. Wir werden bei Bedarf weitere Unterstützung leisten, sei es für unseren Partner, das Libanesische Rote Kreuz, oder für Spitäler und medizinische Einrichtungen im ganzen Land.

Einige der Verletzten werden im Rafik Hariri University Hospital versorgt, mit dem das IKRK seit 2016 zusammenarbeitet, um den hilfsbedürftigsten Menschen Zugang zu einer hochwertigen Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Seit dem Ausbruch der Pandemie ist dieses Spital zum bedeutendsten Diagnose- und Behandlungszentrum für COVID-19 geworden.

Alle Menschen im Libanon, die dazu in der Lage sind, rufen wir auf, zur Blutspende in ein libanesisches Rotkreuzzentrum zu kommen.

Der Libanon wird noch lange an den Nachwirkungen der Explosion leiden. Es sind nicht nur zahlreiche Tote und Verletzte zu beklagen. Darüber hinaus haben viele Menschen ihr Zuhause und ihre berufliche Lebensgrundlage verloren. Schon vor der Explosion befand sich das Land nach einer monatelangen sich ständig verschlimmernden Wirtschaftskrise und der COVID-19-Pandemie in einem äusserst geschwächten Zustand. Dies ist ein schwerer Schlag für die Bevölkerung, die bereits vorher mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte.


Die Zerstörung des Hafens und der damit einhergehende Verlust von Einfuhrmöglichkeiten für dringend benötigte Güter könnte verheerende Folgen für die Menschen im Libanon haben. Auch die Pipeline für humanitäre Hilfe, darunter die Hilfseinsätze des IKRK im Libanon und im benachbarten Syrien, wird dadurch in Mitleidenschaft gezogen. 

Spenden Sie für unseren Einsatz im Libanon


Die Arbeit des IKRK im Libanon umfasst:

  • die Unterstützung hilfsbedürftiger libanesischer und syrischer Flüchtlingsfamilien mit Bargeld;
  • den Wiederaufbau von Unterkünften für palästinensische und syrische Flüchtlinge und die Bereitstellung mietfreier Wohnungen für ein Jahr;
  • den Auf- und Ausbau der Stromversorgungsinfrastruktur in ärmeren Quartieren und die Unterstützung von Wasserinfrastrukturnetzen, um sicherzustellen, dass Flüchtlinge und deren Aufnahmegemeinschaften sicheren Zugang zu ausreichend Wasser haben;
  • die Behandlung durch Waffen verwundeter Patienten sowie die medizinische Notfallversorgung der hilfsbedürftigsten Menschen in durch das IKRK betriebenen oder unterstützten Gesundheitseinrichtungen im ganzen Land;
  • die Unterstützung einer hochwertigen medizinischen Grundversorgung, der körperlichen Rehabilitation sowie der psychologischen und psychosozialen Betreuungsdienste;
  • Engagement gegenüber Behörden und Anspruchsgruppen, um zu erreichen, dass auch weiterhin der Grundsatz der Nichtzurückweisung eingehalten wird und keine Abschiebungen oder erzwungenen Rückführungen vorgenommen werden.

 Weitere Informationen:

Rona Halabi, IKRK-Sprecherin Libanon, ralhalabi@icrc.org +961 70 153 928
Ruth Hetherington, IKRK-Sprecherin Naher Osten, Genf, rhetherington@icrc.org +41794473726

Aktuelles Bildmaterial und Informationen für Medien: icrcnewsroom.org