Medienmitteilung

Jemen: IKRK äussert tiefe Besorgnis über menschlichen Tribut infolge steigender Gewalt

Bei einem Angriff am frühen Morgen des 21. Januar wurden Hafteinrichtungen in Sa’da, Jemen, getroffen und über 100 Inhaftierte getötet oder verletzt. Die Ersthelfer suchen in den Trümmern weiter nach Opfern.

Die Jemenitische Rothalbmondgesellschaft stellt mithilfe des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) Krankentransporte bereit, um die Verwundeten und Getöteten zu evakuieren; ferner unterstützt das IKRK zwei Spitäler, die eine besonders grosse Zahl an Verletzten versorgen und im Laufe des Tages mit weiteren Aufnahmen rechnen, mit Notfallausrüstungen.

Das IKRK ist tief besorgt über die Zunahme der feindlichen Handlungen in den letzten Tagen, darunter Angriffe auf Städte im ganzen Land, in Saudi-Arabien und in den Vereinigten Arabischen Emiraten, und bedauert den menschlichen Tribut, den diese Eskalation fordert.

„Es ist entscheidend, dass wir das Leben der Menschen in bewaffneten Konflikten schützen. Der menschliche Tribut, den wir im Jemen beobachten, ist nicht hinnehmbar", erklärt Fabrizio Carboni, Regionaldirektor des IRKK für den Nahen und Mittleren Osten.
„Die Zivilbevölkerung in dicht besiedelten Gegenden wird immer häufiger das Ziel von Angriffen mit Todesfällen und Verletzungen. Die Menschen in den betroffenen Gemeinden sind nach sieben Jahren Krieg zunehmend traumatisiert."

Das IKRK ruft die Konfliktparteien im Jemen auf, die Zivilbevölkerung, Gebäude und Infrastruktur, die für das Überleben der Menschen entscheidend ist, zu verschonen. Dazu gehören Spitäler, Schulen, Wohngebäude, Strom- und Wasserversorgung, Transportinfrastruktur sowie Gefängnisse und andere Haftorte.

Inhaftierte Personen müssen genau wie die Zivilbevölkerung gemäss dem humanitären Völkerrecht geschützt werden und es gilt, alle Anstrengungen zu unternehmen, um sicherzustellen, dass sie keine Opfer der anhaltenden Kampfhandlungen werden.

„Das Fehlen eines glaubwürdigen Friedensprozesses lässt die Wahrscheinlichkeit ähnlicher Tragödien in der Zukunft steigen", so Fabrizio Carboni weiter. „Nur vertrauensvolle Verhandlungen mit Garantien für das jemenitische Volk können die Aussichten auf eine bessere Zukunft verbessern."

 


WEITERE INFORMATIONEN:
Basheer Omar, IKRK Jemen, balselwi@icrc.org, M. +967771480412 oDEr +967737889476
Imene Trabelsi (Beirut): itrabelsi@icrc.org M. +961 3 13 83 53