Medienmitteilung

Sudan: Waffenruhe als potenzieller Lebensretter für die ohne Nahrungsmittel, Wasser und medizinische Versorgung eingeschlossene Zivilbevölkerung

Genf (IKRK) – Die vorübergehende Waffenruhe im Sudan ist ein potenzieller Lebensretter für die ohne Zugang zu Nahrungsmitteln, sauberem Wasser und medizinischer Versorgung in ihren Häusern eingeschlossene Zivilbevölkerung.

Strassenkämpfe und der Einsatz schwerer explosiver Geschütze in Khartum hatten in der vergangenen Woche verheerende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung und die kritische Infrastruktur; viele Menschen waren gezwungen, zu fliehen oder Schutz zu suchen.

Patrick Youssef, IKRK-Regionaldirektor für Afrika erklärte: „Khartum ist eine dicht besiedelte Stadt, in der Millionen Menschen leben. Beim Einsatz schwerer Sprengwaffen werden Strassenecken zu Schlachtfeldern und die Zivilbevölkerung zahlt den höchsten Preis. Hunderte wurden getötet und Tausende verwundet; es ist herzzerreissend, das Ergebnis dieser Gewalt zu sehen. Wir begrüssen die Berichte über eine Waffenruhe und fordern die internationale Gemeinschaft nachdrücklich auf, sich an der Suche nach einer dauerhaften politischen Lösung zur Beendigung des Blutvergiessens zu beteiligen. Es liegt auf der Hand, dass diese Waffenruhe entlang der gesamten Befehlskette umgesetzt und aufrechterhalten werden muss, um der unter den Kämpfen leidenden Zivilbevölkerung eine Pause zu verschaffen."

Spitäler sind zunehmend ausserstande, Patienten zu betreuen, da das medizinische Personal nicht zur Arbeit kommen kann und die Vorräte zur Neige gehen. Die Gewalt in anderen Teilen des Landes, beispielsweise in Darfur, hat ebenfalls zu zivilen Opfern und einem steigenden humanitären Bedarf geführt.

Das IKRK fordert die Parteien auf, ihre Verpflichtungen aus dem humanitären Völkerrecht zu respektieren.

„Die Parteien müssen alle erdenklichen Vorkehrungen treffen, um Verletzungen unter der Zivilbevölkerung und den Verlust von Menschenleben zu verhindern. Kritische zivile Infrastruktur wie Spitäler und die Energieversorgung müssen ebenfalls geschützt werden. Dies ist nicht verhandelbar. Es ist eine rechtliche Verpflichtung" - Patrick Youssef, IKRK-Regionaldirektor für Afrika.

 

Das IKRK ist weiterhin fest entschlossen, den Menschen in Not zu helfen, und bittet die Parteien um Garantien, sich aus humanitären Gründen sicher bewegen können. Die oberste Priorität des IKRK ist es, die Unterstützung für die Spitäler auszuweiten und dafür zu sorgen, dass die Menschen Zugang zu sauberem Wasser bekommen.

Anmerkung für Redakteure:

Das IKRK ist seit 1978 im Sudan präsent und hilft den vom Konflikt in den Bundesstaaten Darfur, An-Nil al-azraq und Dschanub Kurdufan betroffenen Menschen. Das IKRK ist heute in enger Zusammenarbeit mit den der Sudanesischen Rothalbmondgesellschaft tätig; es versorgt Spitäler und Gesundheitseinrichtungen mit Ausrüstung und Vorräten, arbeitet mit den örtlichen Wasserbehörden zusammen, um den Zugang zu sauberem Wasser für die Menschen zu verbessern, und unterstützt die Behörden bei der Bereitstellung von Rehabilitationsdienstleistungen für Menschen mit Behinderung.                                              

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