Medienmitteilung

Ein Jahr Verlust und Schmerz: IKRK tritt ein für Menschenwürde und umgehende Massnahmen zur Linderung des Leidens

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Ein Jahr nach den Anschlägen vom 7. Oktober 2023 und der darauf folgenden weitreichenden Eskalation der Feindseligkeiten leiden die Menschen in der Region weiterhin unter einem grenzüberschreitenden und unerträglichen Mass an Schmerz, Leid und Verlust. Im vergangenen Jahr kam es in der Region zu grossflächigen Verheerungen und Grausamkeiten.

Menschliches Leid kennt keine Grenzen. Dieses Jahr ist geprägt von gebrochenen Herzen und unbeantworteten Fragen. Familien wurden auseinandergerissen, und viele Angehörige werden noch immer gegen ihren Willen festgehalten. Zehntausende von Menschen wurden getötet, Millionen in der gesamten Region vertrieben. Zivilpersonen werden zu blossen Ziffern – ihre Individualität wird überschattet von den rivalisierenden Narrativen über den Konflikt. Doch hinter den Ziffern stehen Menschen: Kinder, Eltern, Geschwister und Freunde, die nun um ihr Überleben kämpfen und täglich mit Trauer, Angst und einer ungewissen Zukunft konfrontiert sind. 

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ruft alle Parteien erneut auf, die Würde aller von diesem Konflikt betroffenen Menschen zu achten. Sie sind mit Rechten ausgestattet und haben Anspruch auf Schutz, humanitäre Hilfe und die Möglichkeit, in Sicherheit ein neues Leben aufzubauen. Das IKRK hält fest an seiner Verpflichtung, lebensrettende Hilfe zu leisten, und es weist mit Nachdruck darauf hin, dass alle Parteien sicheren und uneingeschränkten Zugang gewährleisten müssen. 

Zudem rufen wir alle Parteien erneut auf, unverzüglich ihre Verantwortung gemäss dem humanitären Völkerrecht (HVR) wahrzunehmen. Das HVR bietet einen Rechtsrahmen zur Linderung des Leids während eines Konflikts und gewährleistet, dass die Grundsätze der Menschlichkeit selbst in Kriegszeiten geachtet werden. Durch die Einhaltung des HVR können die Kriegsparteien menschliches Leid lindern und den Weg zu einer stabileren und friedlicheren Zukunft ebnen.

Weitere Informationen: press@icrc.org