Medienmitteilung

Naher Osten: Eskalation der Gewalt macht Schutz der Zivilbevölkerung dringend nötig

World Humanitarian Day: ICRC President on attacks against aid workers

Genf (IKRK) — Mit der steigenden Zahl an zivilen Todesopfern und Verletzten ruft das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) die Konfliktparteien dringend auf, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten sowie ziviles Leben und die zivile Infrastruktur zu schützen.

„Wir rufen die Parteien auf, von einem umfassenderen regionalen Konflikt Abstand zu nehmen, der die bereits von Gewalt betroffenen Menschen noch weiter in die Krise stürzen würde“, sagte IKRK-Sprecher Christian Cardon. „Das letzte Jahr war von einem unbeschreiblichen Ausmass an Leid in der Region geprägt. In den letzten Tagen haben wir neue Todesfälle, Vertreibungen und Zerstörung beobachtet – mit zerstörten Häusern und getöteten Familienangehörigen. Die Angst vor unmittelbar bevorstehenden Angriffen hat Panik unter den Menschen ausgelöst, die mit allem, was sie mit sich führen können, fliehen. Die Zivilbevölkerung wird zweifellos den grössten Preis bezahlen, wenn der Konflikt weiter eskaliert.“

Die steigende Zahl an Verletzten bedeutet eine erhebliche Belastung für die Gesundheitseinrichtungen. Zudem werden Familien voneinander getrennt und haben Mühe, in Kontakt zu bleiben. Das IKRK prüft zusammen mit seinen Partnern in der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung die dringendsten Bedürfnisse, um dort zu helfen, wo die Not am grössten ist; so stellt die Organisation vor allem Unterstützung für Vertriebene und medizinische Einrichtungen bereit.

Gemäss dem humanitären Völkerrecht muss kontinuierlich darauf geachtet werden, die Zivilbevölkerung und zivile Objekte bei der Durchführung militärischer Einsätze zu verschonen und zwischen zivilen Objekten und militärischen Zielen zu unterscheiden.

Das IKRK ist fest entschlossen, seine Arbeit zur Unterstützung von Menschen, die von bewaffneten Konflikten und anderen Formen von Gewalt betroffen sind, fortzusetzen und die Einhaltung des humanitären Völkerrechts zu verbessern. Dazu gehört die Versorgung von Gesundheitseinrichtungen mit medizinischem Material sowie die Bereitstellung von Bargeld, Nahrungsmitteln und Haushaltsprodukten für Tausende Familien. Zudem werden zusammen mit dem Libanesischen Roten Kreuz auch Vertriebene in Gemeinschaftsunterkünften versorgt.

Über das IKRK

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ist eine neutrale, unparteiische und unabhängige Organisation mit einem ausschliesslich humanitären Auftrag, der in den Genfer Abkommen von 1949 verankert ist. Es hilft Menschen auf der ganzen Welt, die von bewaffneten Konflikten und anderen Formen von Gewalt betroffen sind, und es bemüht sich nach Kräften, ihr Leben und ihre Würde zu schützen und ihre Leiden zu lindern. Dies geschieht häufig an der Seite seiner Rotkreuz- und Rothalbmondpartner.

 

Weitere Informationen:

 

Christian Cardon, IKRK Genf, +41 79 574 05 64, ccardon@icrc.org

Sally Aoun, IKRK Beirut, +961 81 314 798, saaoun@icrc.org 

Christoph Hanger, IKRK Jerusalem, +41 79 731 04 03, changer@icrc.org


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