„An der Seite Tausender Zivilpersonen war das IKRK heute Zeuge schwerer Bombenangriffe auf städtische Gebiete beiderseits der Front, die Tod, Zerstörung, Verwundung und Elend zur Folge haben. Das ist unerträglich. Ein Freiwilliger des Aserbaidschanischen Roten Halbmonds, Vater von zwei Kindern, ist auf tragische Weise bei einem der Angriffe ums Leben gekommen. Zwei weitere Freiwillige wurden verletzt. Das IKRK spricht der Familie des Freiwilligen und dem Aserbaidschanischen Roten Halbmond sein tief empfundenes Beileid aus.
Seit Beginn der Eskalation Ende September hat das IKRK beide Seiten nachdrücklich aufgefordert, alle durchführbaren Massnahmen zu treffen, um die Zivilbevölkerung und zivile Einrichtungen wie Spitäler, Schulen, Märkte und Kulturgüter zu schützen und zu schonen. Hierbei handelt es sich nicht um freiwillige Massnahmen, sondern um Pflichten gemäss dem humanitären Völkerrecht.
Die jüngsten Feindseligkeiten deuten darauf hin, dass der Konflikt in Nagorno-Karabach ausser Kontrolle zu geraten droht. Unter den Folgen leidet die Zivilbevölkerung in der ganzen Region. Die Anzahl der getöteten Zivilpersonen nimmt dramatisch zu und viele Menschen erleiden Verletzungen, die ihr ganzes weiteres Leben prägen werden. Erhebliche Schäden wurden auch zivilen Infrastrukturen zugefügt, darunter medizinischen Einrichtungen.
Das IKRK führt bilaterale vertrauliche Gespräche mit beiden Seiten, um sie an ihre Pflichten gemäss dem humanitären Völkerrecht zu erinnern. Die furchtbaren Geschehnisse, deren Zeugen wir sind, dürfen nicht weitergehen."
Weitere Informationen:
Zara Amatuni, IKRK-Delegation, Jerewan, Tel: +374 99 011 360
Ilaha Huseynova, IKRK-Delegation, Baku, Tel: +994 50 316 00 24
Eteri Musayelyan, IKRK-Mission Nagorno-Karabach, Tel: +374 97 29 80 85
Sam Smith, IKRK London, Tel: +44 7809 374593
